Sie sind der Meinung, dass Kandidaten vor und während der Weihnachtsfeiertage wenig bis gar nicht auf Jobsuche sind? Getreu dem Motto: “Neues Jahr, neues Glück“, verschieben Sie daher alle Recruiting-Aktivitäten auf das nächste Jahr?
Falsch gedacht: Insbesondere in der freien Zeit rund um Weihnachten und Neujahr haben Kandidaten viel mehr Zeit, sich auf dem Stellenmarkt mal genauer umzusehen und ihre derzeitige Job-Position zu überdenken. Wenn jetzt auch noch jeder davon ausgeht, dass die Vorweihnachtszeit nicht der richtige Zeitpunkt ist, um Stellenanzeigen auszuschreiben, können Sie mit weniger Konkurrenz auf dem Talentmarkt rechnen. Es gibt aber weitaus mehr Gründe dafür, wieso genau jetzt der ideale Zeitpunkt ist, Stellenanzeigen auszuschreiben und warum Sie nicht bis zum kommenden Jahr warten sollten.
Stellenausschreibung vor Weihnachten – verschaffen Sie sich einen Vorsprung für die Feiertage
Die gute Nachricht vorweg: Trotz weiterhin schwieriger wirtschaftlicher Lage ist die Einstellungsrate laut des Linkedin Talent Trends 2023 Reports zwischen August 2022 und August 2023 nicht mehr so stark rückläufig wie noch im Zeitraum März 2022 bis März 2023. Diese hat sich demnach in Deutschland von -22 % auf -18 % verbessert, in der Schweiz steigt diese sogar von -19 % auf -12 %.
Trotzdem ist die Zahl der offenen Stellen im Oktober 2023 gegenüber dem Vormonat um 12.000 Stellen auf 749.000 weiter gesunken. Dieser Abwärtstrend war bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres zu beobachten. So waren im Oktober 824.000, im November 817.000 und im Dezember nur noch 807.000 offene Stellen gemeldet.
Tendenziell nimmt die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im letzten Quartal des Jahres eher ab und erfährt einen regelrechten Aufschwung zwischen Januar und Februar. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Budget- und Personalplanungen häufig auf das Jahresende verlegt und die Recruiting-Aktivitäten vorerst in den Winterschlaf versetzt werden. Doch bis heute werden Jobbörsen vor Weihnachten und Neujahr bis zu 45 % häufiger als gewöhnlich von Kandidaten aufgesucht. Dies bestätigt die steigende Nachfrage nach Stellen und die erhöhte Aktivität auf dem Stellenmarkt vor Weihnachten und Neujahr, die Personalverantwortliche definitiv für sich nutzen können.
Warum ist genau jetzt der beste Zeitpunkt, um Stellenanzeigen auszuschreiben?
1. Die Candidate Journey
Knapp ein Drittel der 18 bis 24 Jährigen gaben bereits an, dass sie mit Neujahrsvorsätzen in den Jahreswechsel starten. Dies lässt vermuten, dass auch die Bereitschaft zur Neuorientierung sowie die Motivation für die Bewerbungsinitiative zum Start ins neue Jahr größer ist als im Laufe des restlichen Jahres.
Heute gibt es unzählige Wege und Möglichkeiten für Bewerber, sich bei einem Unternehmen vorzustellen. Was aber alle bei der Suche nach einem neuen Job gemeinsam haben, ist, dass es immer mehrere Berührungspunkte zwischen einem Kandidaten und dem jeweiligen Unternehmen gibt, bevor die Bewerbung erfolgt. Das kann zum Beispiel eine gesponserte Anzeige in Suchmaschinen sein, ein interessantes Unternehmensvideo auf Social Media, gefolgt von einem Besuch auf der Karriereseite, was schlussendlich zu einer Bewerbung führt.
Oft liegen aber weitere Schritte dazwischen, sodass im Schnitt 5-7 virtuelle Berührungspunkte nötig sind, bevor sich ein Kandidat bewirbt. Bei einigen sehr spezifischen (passiven) Zielgruppen und qualifizierten Fachkräften kann man sogar von bis zu 12-15 Berührungspunkten ausgehen. Berücksichtigt man zusätzlich den zeitlichen Aufwand der Arbeitsschritte, bevor die ersten Bewerbungen eingehen, kann man zu dem Schluss kommen, dass es mehrere Wochen oder sogar Monate dauert, bis erste Bewerbungen eingehen. Die Grafik verdeutlicht, wie viel Zeit die einzelnen Phasen im Bewerbungsprozess beanspruchen können.
Rechnet man die Mindestwerte zusammen, so ergeben sich im günstigsten Fall 63 Tage bis zur Besetzung einer Stelle. Die Besetzungsdauer kann aber auch bis zu 7 Monate betragen. Lange Vakanzen gehen meist mit gravierende Folgen wie Mitarbeiterfrustration, Qualitätseinbußen oder Produktionsausfälle einher. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die geplante Vakanzzeit lag im vergangenen Jahr bei rund 62 Tagen, die tatsächliche Vakanzzeit dauerte jedoch länger als drei Monate (93 Tage).
Planungssicherheit ist das entscheidende Stichwort. Wer seine Stellenanzeigen nur kurzfristig schaltet, riskiert, dass wichtige Positionen länger als nötig unbesetzt bleiben. Es ist ratsam, bereits vor der Weihnachtszeit aktiv zu werden und Berührungspunkte zum Unternehmen und der Karriereseite aufzubauen, die später zu Bewerbungen werden.
2. Der Talentmarkt
Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl hat sich im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 30.000 erhöht, wodurch die Arbeitslosenquote im Oktober und September bei 5,7 % lag. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen sogar um 165.000 gestiegen. Diese Entwicklung zeigt den verstärkten Zustrom potenzieller Bewerber auf dem Arbeitsmarkt. Parallel dazu planen immer mehr Unternehmen, sich eine Talent-Pipeline aufzubauen, um vor allem dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel in Deutschland aktiv zu begegnen. Und das nicht ohne Grund: Der Fachkräftemangel hat derzeit den höchsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht. Dies führt insbesondere in stark betroffenen Branchen wie dem Ingenieurwesen oder der IT zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck. Wer also nicht den Anschluss und damit qualifizierte Bewerber verpassen möchte, sollte bereits vor der Weihnachts- und Neujahrszeit mit der Schaltung von Stellenanzeigen beginnen.
3. Arbeiten Sie an Ihrer Arbeitgebermarke
Um den Mangel an qualifizierten Fachkräften zusätzlich zu durchbrechen, ist die richtige Positionierung der eigenen Arbeitgebermarke bei der gewünschten Zielgruppe eine wichtige unterstützende Maßnahme. Und daraus ergibt sich gleich eine weitere große Chance für die aktuelle Jahreszeit:
Während die Menschen in ihrer Freizeit Zeit mit ihren Freunden und Familien verbringen, nutzen sie diese zeitgleich auch, um das Jahr Revue passieren zu lassen. Potentielle Bewerber verbringen viel Zeit am Smartphone. Mehr als die Hälfte aller Jobsuchenden (52 %) geben laut Statista an, dass sie die Jobsuche zu Hause via Smartphone starten – also die perfekte Gelegenheit, die Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens zu steigern und sich mit passenden und interessanten Botschaften in den Köpfen der Zielgruppe zu verankern.
Und genau dieses Zeitfenster, in dem die Menschen in ihrer Freizeit vermehrt in den sozialen Medien unterwegs sind, ist der ideale Weg, um Werbung für das eigene Unternehmen zu machen und sich als Employer of Choice zu positionieren.
Das Budget
Natürlich hat das Budget einen entscheidenden Einfluss auf die Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt für die Schaltung von Stellenanzeigen ist. Laut einer Online-Umfrage sehen 73,5 % der Befragten die größte Herausforderung darin, passende Bewerber für ihre offene Stellen zu finden und dabei das Budget effizient einzusetzen. Es ist durchaus sinnvoll, die aktuell vorhandenen Ressourcen jetzt noch strategisch einzusetzen, um Kürzungen bei der bevorstehenden Budgetzuweisung für 2024 zu verhindern. Natürlich ist es dabei wichtig sicherzustellen, dass auch „Last-Minute“-Buchungen gezielt und effektiv sind. Daher ist eine abgestimmte Medienauswahl für die gewünschte Zielgruppe umso wichtiger, um Streuverluste so gering wie möglich zu halten.
Schalten von Stellenanzeigen – die Zeit ist reif (oder eigentlich immer notwendig…)
Um die erhöhte Job-Bereitschaft von Kandidaten zum Jahresbeginn für sich zu nutzen, sollten Personalverantwortliche bereits vor den Weihnachtsfeiertagen mit der Kandidatenansprache beginnen. Die Zeit bis zur tatsächlichen Einstellung kann sich nicht nur über Monate ziehen, sondern auch schwerwiegende Folgen für die gesamte Unternehmensleistung haben. Demnach gilt: Je mehr Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen und die damit verbundenen Jobangebote bereits vor der intensiven Bewerbungsphase im ersten Quartal erzeugt wird, desto höher sind die Chancen, erfolgreich Bewerbungen zu generieren und kurze Einstellungszeiten zu erzielen. Gerade vor dem Hintergrund einer längeren Vor-Bewerbungsphase, eines verstärkten Wettbewerbs zu Beginn des Jahres und dem Wunsch, dass Budget wirklich effizient einzusetzen, ist es ratsam, die Weihnachtszeit für die Schaltung von Stellenanzeigen und die Arbeit an der Arbeitgebermarke zu nutzen.
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https://de.statista.com/-statistik/daten/studie/793787/umfrage/umfrage-zu-den-guten-vorsaetzen-fuer-das-neue-jahr-in-deutschland/#:~:text=Der%20beliebteste%20Neujahrs-vorsatz%20der%20Deutschen,-f%C3%BCr%20das%20Jahr%202023%20vor
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/310264/-umfrage/verteilung-der-offenen-arbeitsstellen-in-deutschland-nach-berufsklassen/
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/-Statistiken/Fachstatistiken/Gemeldete-Arbeitsstellen/Aktuelle-Eckwerte-Nav.html;jsessionid=EA431B4BA33547CA7ABF631784F-CF90D
Grafik: Eigene Berechnung / VONQ
https://www.upday.com/de/fachkraeftemangel-in-deutschland-so-hoch-wie-seit-zehn-jahren-nicht
https://www.arbeitsagentur.de/news/arbeitsmarkt